Aktuelles
Verabschiedung von 53 Meisterschülern am 28. Juli 2023
Am vergangenen Freitag verabschiedete Schulleiter Herr Matthias Walter die Absolventen der Meisterausbildungskurse der Fachrichtungen Papiererzeugung und Papier- und Kunststoffverarbeitung
„Wir haben es geschafft!“
Am vergangenen Freitag verabschiedete Schulleiter Herr Matthias Walter die Absolventen der Meisterausbildungskurse der Fachrichtungen Papiererzeugung und Papier- und Kunststoffverarbeitung im Pavillon des Schulzentrums in Gernsbach. Gemeinsam mit David Oster, Abteilungsleiter der Fachschule, wurden die Meisterbriefe und Zeugnisse ausgehändigt. Die musikalische Untermalung erfolgte durch die Musikschule Murgtal. Diese Veranstaltung markierte den erfolgreichen Abschluss einer anspruchsvollen und intensiven Weiterqualifizierungsphase.
Herr Walter würdigte die erbrachte Leistung als einen wichtigen Meilenstein im beruflichen Werdegang und ermutigte die Absolventen Schlüsselrollen im Vorantreiben der Branche und der Entwicklung innovativer Lösungen einzunehmen. Außerdem betonte er die große organisatorische Herausforderung, Familie und Weiterbildung miteinander zu vereinbaren, sowie den zweijährigen Wechsel zwischen Schule und Arbeit, die die Teilzeitmeisterschüler vollzogen haben. Passend zur Besonderheit des erlangten Meistertitels zitierte er aus dem „Papiermacherlied“ aus den 1960ern: „Wir sind Papiermacher, bekannt im ganzen Land. Wir sind Papiermacher, mit Herz und Hand“. Als Abschluss seiner Begrüßung zollte Herr Walter der außergewöhnlichen Wertschätzung der Absolventen gegenüber dem Kollegium seinen Respekt, welche durch Herzlichkeit und gegenseitiger Sympathie offensichtlich wurde: „Wir behalten Sie in positiver Erinnerung“.
Die erste von drei Ansprachen erfolgte durch die Geschäftsführerin des Fördervereins des Papierzentrums Gernsbach Frau Iris Bienert, welche den Absolventen zum erfolgreichen Abschluss zum Industriemeister gratulierte und gleichzeitig dazu aufrief, gute Vorgesetzte zu werden, denn auch die Papierindustrie stehe vor den großen Herausforderungen des Fach- und Arbeitskräftemangels sowie der Energiekrise. Die Generation Z sei anspruchsvoll, weshalb sie dazu aufrief, gemeinsam Lösungen zu finden, denn „der Mensch kommt immer zuerst“. Letztlich lobte Frau Bienert die guten Lehr- und Lernvoraussetzungen des Schulzentrums Papiertechnik, welches täglich 500 Gäste betreut.
Ein weiterer Gratulant, Herr Rudi Ewert, Vertreter der Vereinigung Gernsbacher Papiermacher (VGP), lobte die Meisterschüler „Sie können stolz auf sich und Ihren Meistertitel sein“ und verwies indes auf die Vorbildfunktion, die mit dem Begriff Meister einhergeht. Auch er benannte die Transformationen und Probleme der derzeitigen Industrie, alles werde anders sein als zuvor, weshalb es nun Aufgabe der neuen Industriemeister sei, Netzwerke aufzubauen, Kontakte zu pflegen und gemeinsam an Strategien zu arbeiten.
In seiner Rede als Vertreter der Meisterschüler klang Herr Marc Müller etwas erschöpft, aber glücklich: „Wir haben es geschafft!“. Er machte auf den Start mit unterschiedlichen Voraussetzungen deutlich und beschrieb die Entwicklung, die er und viele seiner Mitschüler vollzogen haben. Ein besonderer Dank galt neben dem an die Lehrkräfte, Frau Prechl und ihrem Team, welche für die Unterkunft und Verpflegung verantwortlich war. Die Meisterschüler erhielten laut Herrn Müller Unterstützung von allen Seiten.
Besondere Leistungen wurden mit dem Gernsbacher Meisterbecher für die besten Zeugnisschnitte an Nils Schmidt (DS Smith Paper, Witzenhausen), Lydia Klinger, Nils Vogler (Koehler Kehl GmbH, Kehl), Fabian Müller (Weig Holding, Mayen), Patrick Stoschek (Carl Macher, Brunnenthal) und Fabian Forcher (Eurowell, Wörth) überreicht. Der VGP-Preis für die beste Projektarbeit erhielt Herr Heinz Büter (UPM Nordland, Dörpen) für den Bereich der Papier- und Kunststoffverarbeiter und Herr Mirco Krzykowski (WEPA, Arnsberg) für den der Papiererzeugung.
Die frisch gebackenen Gernsbacher Papiermeister sind nun bestens gerüstet, sich den wachsenden Hindernissen anzunehmen, um nachhaltige Lösungen für die Papier- und Kunststoffindustrie zu entwickeln und sie so in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
Juli 2023
Christina Merkel
Theaterbesuch der Berufskollegklassen
Am Abend des 18.07.2022 besuchten die beiden Berufskollegklassen des ersten und zweiten Lehrjahres das Theaterstück „Corpus Delicti“ im Badischen Staatstheater Karlsruhe.
Die insgesamt 37 Schülerinnen und Schüler fuhren begleitet von zwei Lehrerinnen, Frau Merkel und Frau Leonhardt, mit dem Bus nach Karlsruhe. Die Gruppe verfolgte trotz erschwerter Bedingungen aufmerksam das Stück – es herrschten an diesem Sommerabend über 30 Grad.
„Corpus Delicti“ ist eine Dystopie von Julie Zeh, die unsere Gesellschaft in der Zukunft als eine Art Gesundheitsdiktatur beschreibt, in der die Menschen gezwungen sind, ihre Gesundheit in die Hand des Staates zu geben. Der Staat überwacht nicht nur die Vitalwerte seiner Bürger, sondern kann sie durch verschiedene Mittel auch dazu zwingen, bestimmte Gesundheitsmaßnahmen zu ergreifen. Dieser vermeintliche Schutz stellt sich im Laufe der zwei Stunden als fehlerhaft und angreifbar heraus. Im Kern thematisiert das Stück die Frage nach dem Verhältnis zwischen Staat und Bürger sowie nach dem Vorrang der Freiheit des Individuums gegenüber dem Zusammenhalt der Gesellschaft als Kollektiv.
Den Schülerinnen und Schülern gefiel der Theaterbesuch nach eigener Angabe „überraschend gut“. Die Performance der Schauspielerinnen und Schauspieler hat sie besonders beeindruckt: nicht nur das körperliche Durchhalten bei der starken Hitze, sondern auch das auswendige Vortragen der langen und anspruchsvollen Texte. Außerdem lobten die Auszubildenden die abwechslungsreiche Abendgestaltung im Gegensatz zum Schul- und Internatsalltag.
Am Ende des langen Tages äußerten viele den Wunsch, im nächsten Schuljahr erneut ein Theaterstück zu besuchen – alles in allem eine gelungene Exkursion.
Leah Leonhardt & Klasse 3BKDP1
Exkursion zur BASF in Ludwigshafen
Im Rahmen einer Exkursion am 07.07.2022, bestehend aus den Berufskollegklassen des ersten und zweiten Ausbildungsjahres sowie in Begleitung von Dr. Heck und Frau Leonhardt, durften wir spannende Einblicke in das größte Chemieareal der Welt bekommen.
Wir hatten eine Vorahnung, dass dieser Standort riesig ist. So richtig bewusst wurde es einem aber erst, als die Werksbesichtigung mit dem Bus anfing: 10 km² Werksfläche, 330 km Schienen- und Straßennetz, 2000 Gebäude und 200 Anlagen sowie mehr als 38.000 Mitarbeiter machen diesen Standort aus - wohlgemerkt, dass dies ein einzelner Standort ist! Es ist verständlich, dass wir uns in 1,5 h Werksbesichtigung nicht alles genau ansehen konnten, weil es schlichtweg zu viel zu sehen gibt. Deswegen sind wir an den meisten Anlagen nur vorbeigefahren und haben Blicke von außen darauf geworfen. Genauer erklärt wurde uns die Ammoniak-Synthese-Anlage und das dazugehörige Haber-Bosch-Verfahren. An die Anlage sind wir näher herangetreten und mit jeder Treppe wurde es wärmer, für uns Papiermacher nichts, was uns zu schaffen macht, aber nichtsdestotrotz, von den 450 ° C im Inneren der Anlage spürt man viel Wärmeenergie, die nach außen gelangt. Energie ist auch ein gutes Stichwort, denn die rapide steigenden Gaspreise machen dem BASF-Standort zu schaffen. Der Energieverbrauch der BASF Ludwigshafen beträgt nämlich 1% des gesamten Energieverbrauchs der Bundesrepublik Deutschland.
Nach der Werksbesichtigung wurden wir im hauseigenen Museum herumgeführt und durften uns frei alles ansehen, ebenfalls 1,5 h lang. Dabei gab es viel Verschiedenes zu entdecken, da die BASF unglaublich viele unterschiedliche Produkte herstellt und verkauft. Ein paar Produkte wurden uns auch à la Chemieunterricht vorgeführt.
Es war ein beeindruckender Tag, wenngleich man trotz kommentierter Rundführung nicht immer wusste, was man gerade genau sieht, der komplexe und große Aufbau dieser vielen Anlagen ist spektakulär. Eine Besichtigung ist daher wirklich empfehlenswert!
Christopher Frank (BK2)
Papiertechnologen im Badischen Staatstheater Karlsruhe
Am Dienstag, dem 24. Mai 2022 besuchten 26 Schülerinnen und Schüler der Papiermacherschule Gernsbach eine Aufführung des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe.
An der Exkursion nahmen Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen und Ausbildungsjahren teil. Der Theaterbesuch wurde von Frau Leonhardt, einer Lehrerin der Papiermacherschule, organisiert, die im Deutschunterricht darauf aufmerksam geworden war, dass einige Schülerinnen und Schüler Interesse daran hatten, an solch einer Abendveranstaltung teilzunehmen. Das Stück „ANTARKTIKA – WHITE OUT“ wurde folglich von den Schülerinnen und Schülern ausgewählt. Es behandelt ein historisches Ereignis: die wettkampfartige Reise zum Südpol der beiden Polarforscher Roald Amundsen und Robert Falcon Scott im Jahr 1912.
Aufgrund der durchweg positiven Resonanz der Schülerinnen und Schüler werden zukünftig sicherlich weitere Theaterbesuche von der Papiermacherschule Gernsbach aus organisiert werden. Für einige Papiertechnologinnen und Papiertechnologen war es der erste Theaterbesuch in ihrem Leben, aber wahrscheinlich nicht der letzte.
Autor: Artem Zolin, zweites Ausbildungsjahr