Aktuelles

Berührende Begegnung mit Geschichte

Schulkasse der PMS besucht Holocaust-Gedenkveranstaltung in Baden-Baden

Am 25. Januar begab sich die Klasse 2MAF1 der Papiermacherschule auf eine bewegende Exkursion zur Veranstaltung des Holocaust Gedenktages in Baden-Baden. Im eindrucksvollen Bénazetsaal des Kurhauses in Baden-Baden erlebten etwa 1200 Schülerinnen und Schüler am vergangenen Donnerstag eine außergewöhnliche Geschichtsstunde. Die Holocaust-Überlebende und gebürtige Baden-Badenerin Fanny Ben-Ami, die extra aus Israel angereist war, teilte als Zeitzeugin ihre bewegende Lebensgeschichte mit den Jugendlichen.

Der Bénazetsaal war während des Auftritts von Fanny Ben-Ami voll besetzt, und in der ehrfürchtigen Stille lauschten alle gespannt ihren Erzählungen. Geboren im Jahr 1930 in Baden-Baden, musste Fanny Ben-Ami im Alter von drei Jahren vor den Nazis nach Frankreich fliehen. Dort verbrachte sie einige Zeit bei ihrer Tante und in einem Kinderheim, bevor sie sich selbst und andere Kinder in die Schweiz rettete. Ihre Eltern hingegen fanden in Konzentrationslagern den tragischen Tod.

Die 94-jährige Zeitzeugin teilte beispielsweise den ergreifenden Moment, als ihre Mutter ihr 1933 mit Tränen in den Augen mitteilte, dass die Familie Baden-Baden verlassen müsse, und ihr geliebter Kanarienvogel Hansi nicht mitkommen könne. Sie dachte damals, dass sie bald wieder zurückkommen werde. Der Vorsitzende der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalems, Gottfried Bühler, moderierte das Gespräch, bei dem Ben-Ami von ihrer Flucht nach Frankreich, ihrer Ankunft in Paris im Jahr 1937 und ihrer aktiven Rolle in der französischen Widerstandsbewegung berichtete. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung wurde Frau Ben-Ami im Laufe ihres Lebens immer wieder diskriminiert, jedoch duldete sie solche Aussagen wie „schmutzig“ nicht und erhob ihre Stimme gegen diese Erniedrigungen. Durch den besonderen Mut und den unbändigen Lebenswillen dieser Frau, konnte sie nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das von etlichen anderen Kindern retten.

Die Schülerinnen und Schüler hörten gebannt zu, als Fanny Ben-Ami ihre Erfahrungen und Erlebnisse anhand von selbstgemalten Bildern schilderte. Die emotionale Atmosphäre im Raum zeugte von der tiefen Wirkung, die ihre Geschichte auf die Anwesenden hatte. Es war eine außergewöhnliche Gelegenheit, die Vergangenheit durch die persönlichen Erzählungen einer Zeitzeugin lebendig werden zu lassen.
Im Anschluss an den bewegenden Vortrag hatten einige Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, Fragen an Fanny Ben-Ami zu stellen. Diese Phase ermöglichte eine direkte Interaktion und vertiefte das Verständnis für die historischen Ereignisse, die die Welt nachhaltig geprägt haben. Zusätzlich gab sie auch Ratschläge für den zukünftigen gesellschaftlichen Umgang miteinander und appellierte an Solidarität und daran, keine Angst zu haben.
Alle Teilnehmenden zeigten sich tief beeindruckt von Ben-Amis authentischem Erzählen. Florian J., ein Schüler der 2MAF1, betonte nach der Veranstaltung: “Es war sehr bewegend und nun versteht man die in der Schule behandelten Themen viel besser. Aber vor allem darf so etwas nie mehr passieren.“ Diese Reaktion verdeutlicht den einzigartigen Wert von Zeitzeugenberichten, die über bloße Fakten und historische Daten hinausgehen und echte Emotionen vermitteln.
Die Exkursion zur Holocaust-Gedenkveranstaltung bot den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Möglichkeit, geschichtliches Wissen zu erweitern, sondern auch Empathie und Verständnis für die Opfer dieser dunklen Zeit der deutschen Geschichte zu entwickeln. Fanny Ben-Amis Worte können als inspirierende Mahnung für gegenwärtige und zukünftige Generationen betrachtet werden. Die Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte von Fanny Ben-Ami wird zweifellos noch lange in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler der Klasse 2MAF1 der Papiermacherschule nachhallen.

Fotos und Texte: Christina Merkel, Papiermacherschule - Schulzentrum Papiertechnik

„Wort-Bankett“ – Poetry Slam

Der Theaterbesuch in Baden-Baden

Wir Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs sowie ein Meisterschüler waren am 12.12.2023 im Rahmen des Deutschunterrichts mit Frau Leonhardt in Baden-Baden im Theater beim „Wort-Bankett“. Was ist überhaupt das „Wort-Bankett“? Es ist ein Poetry Slam, bei dem der Gewinner einen Preis gewinnen kann: den silbernen Löffel. 

Hier sollte mal erwähnt werden, was überhaupt ein Poetry Slam ist. Poetry Slam ist der Wettbewerb um die Poesie, d.h. um die Sprache, es geht also darum zu sprechen in irgendeiner Weise; ob die Kandidaten ein Gedicht vortragen, Comedy machen oder andere humoristische oder tiefsinnige Texte zum Besten geben, ist völlig egal, das Thema ebenso, es kann lustig, poetisch aber auch traurig oder ernst sein, dies steht den Kandidaten völlig frei. Die einzigen drei Regeln sind:

Verwende nur dein geistiges Eigentum, keine Requisiten (Ausnahme ist ein Textmedium/Redezettel) und sprich nur 6,5 min. Den Sieger kürt einzig und allein das Publikum durch seinen Applaus.

Der Poetry Slam begann um 20 Uhr im prunkvollen Theatersaal. Es wurden die Regeln erklärt, anschließend kam schon die erste Teilnehmerin auf die Bühne. Clara Brill machte mit einem Text über die Attraktivität von Intelligenz den fulminanten Einstieg in den Dichterwettstreit, da dieser Text überaus humorvoll obgleich auch tiefgründig gestaltet war, wie die meisten an diesem Abend. Es wurde ordentlich applaudiert und rasch kam schon der zweite Kandidat des Abends auf die Bühne, Mario El Toro, der mit einem Brief auf findige Weise die Perspektive von Jesus Christus auf die heutigen alltäglichen Problemchen, wie z. B. Falschparken, richtete. Danach kam auch schon der Zuschauer-Liebling des Abends, und zwar Skog Ogvann, der mit einem auswendig vorgetragenen sechsminütigen Gedicht übers Fremdgehen und die daraus resultierenden Verwicklungen die Zuschauer nicht nur überraschte, sondern auch zum Toben brachte. Er kam daher in der ersten Runde auch direkt ins Finale. Nach ihm kam Dennis Boyette, der mit seinem kurpfälzischen Dialekt und seinem Stand-up-Comedy über seine Arbeit bei der Polizei die Zuschauer zum Lachen brachte. Danach kam meine persönliche Favoritin: Kim Catrin, die mit ihren ernsten Texten das Publikum zum Nachdenken brachte. Sie fing  mit einem Text über AdHS an, doch ins Finale brachte sie ihr aufrüttelndes sowie eloquentes Gedicht über den Klimawandel. Die zweite Runde blieb spannend: Mario präsentierte eine Neufassung des Märchens „Hänsel und Gretel“, dabei verwendete er jedoch bei jedem Wort desselben Absatzes nur jeweils ein und denselben Anfangsbuchstaben (also ausgedehnte Alliterationen).

Das Finale zwischen Kim und Skog stand also fest, beide boten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Skog präsentierte ein ausgefeiltes und überaus wortgewandtes Gedicht über die tragische Liebesgeschichte eines jungen Mannes, der die Liebe seines Lebens aufgrund mangelnder Lesekenntnisse verpasst. Kim jedoch brachte einen Text über Selbstliebe und Body-positivity zu Gehör, womit sie am Ende zu meinem Bedauern den Sieg knapp verpasste.

Insgesamt kann ich also sagen, ich hatte Spaß, viel Spaß! Es war ein abwechslungsreicher Abend aus sehr viel Lachen, aber auch Nachdenken. Ich würde einen Poetry Slam jedem weiterempfehlen, der gerne lacht.

 

Silas Ostländer (3BKDP1) & Leah Leonhardt (Lehrerin an der PMS)

 

Zusammenarbeit der PMS mit dem Verein der Gelben Hand

„Wert(e)volles Miteinander – warum Demokratie Werte braucht“

Seit dem Schuljahr 2021/22 entsteht durch die Zusammenarbeit der Papiermacherschule unter Leitung von Frau Leah Leonhardt mit dem Verein der Gelben Hand eine Unterrichtseinheit pro Schuljahr für das Fach Gemeinschaftskunde. Die Unterrichtseinheit wird in zwei Klassen der PMS erprobt, evaluiert und danach überarbeitet, um durch den Kumpelverein kostenlos digital sowie in gedruckter Form veröffentlicht zu werden. Sie steht dadurch sowohl Lehrkräften als auch - in abgewandelter Form – Ausbilderinnen und Ausbildern zur Verfügung. Thematisiert werden aktuelle gesellschaftliche Probleme und Debatten, wie Fake-News, Seriosität von Nachrichten, demokratische Werte u.v.m.

Im Schuljahr 2022/23 wurde die vor kurzem veröffentlichte Einheit „Wert(e)volles Miteinander – warum Demokratie Werte braucht“ in zwei Klassen des zweiten Ausbildungsjahres durchgeführt, wobei das untenstehende Foto entstand. Das positive Feedback der Schülerinnen und Schüler zeigt, dass durch solche Unterrichtsprojekte nicht nur die Qualität des Unterrichts verbessert, sondern auch der Spaß am Unterricht gesteigert wird. Für das laufende Schuljahr ist bereits die nächste gemeinsame Unterrichtseinheit zum Thema Verschwörungstheorien in Planung.

 

Leah Leonhardt, Papiermacherschule Gernsbach

 

Neuorganisation des ersten Schultages im Papierzentrum

Rallye für angehende Papiertechnologinnen und Papiertechnologen sowie Maschinen- und Anlagenführer

Der erste Schultag ist für viele Schülerinnen und Schüler ein aufregendes Ereignis. Doch für die Auszubildenden des ersten Lehrjahres der Klassen D1PT1 und D1AF2 der Papiermacherschule stand nicht nur ein neuer Lebensabschnitt, sondern auch eine spannende Neustrukturierung ihres ersten Berufsschultages bevor. Die herkömmliche Einführung im Klassenzimmer mit einer großen Fülle an organisatorischen Inhalten durch die Klassenlehrer wurde durch eine aufregende Rallye ersetzt, die die Auszubildenden in acht verschiedenen Stationen mit den grundlegenden Regeln und Aspekten des Schulalltags wie auch den Örtlichkeiten in Gernsbach vertraut machte.

Demzufolge wurden alle neuen Schülerinnen und Schüler zwar wie bisher von Schulleiter Herrn Walter und Hauptgeschäftsführer Herrn Müller um 7.30 Uhr im Pavillon begrüßt, doch dann ging es nicht in die Klassenzimmer, sondern in Gruppen auf eine spannende Tour quer über den Campus. Nach einem gemeinsamen Mittagessen fanden sich alle Neuankömmlinge wieder im Pavillon ein, um ein Quiz zu den Inhalten des Tages zu lösen. Der glückliche Gewinner erhielt einen Pizzagutschein. Zum Abschluss wurde ein Teamtraining durchgeführt, um sich innerhalb der Klasse kennenzulernen und die Klassengemeinschaft zu stärken. Zu den Stationen gehörten neben Themen wie Brandschutz, der Schulleitung und des Sekretariats, des Campus und Papiermacherhauses, potenzielle Freizeitangebote, des Labors ebenso die Digitalisierung, welche durch die Einführung von iPads für alle ersten Lehrjahre ab dem Schuljahr 2023/2024 eine bedeutsame Anlaufstelle bei aufkommenden Fragen sein wird. Ins Leben gerufen, geplant und organisiert wurde das Projekt von Nina Grüne und Lars Schröder, die mit Hilfe entsprechender Experten jeder Station die wichtigsten Informationen vermittelten. Außerdem wurde jede Schülergruppe von einem Gruppenführer der zweiten Lehrjahre begleitet und so auch der Austausch innerhalb der Schülerschaft angeregt. Das Feedback nach der ersten Durchführung dieser Rallye war rundum positiv. Ein herzlicher Dank geht an die oben genannten Organisatoren Frau Grüne und Herr Schröder, die Schulleitung und Frau Borchardt sowie die unterstützenden Lehrkräfte Herr Möhrmann, Herr Borchardt, Herr Oster, Herr Stroh, Herr Lang und Herr Westermann wie auch Frau Prechl und die Betreuer des Papiermacherhauses.

Abschluss der Rallye bildete die Übergabe der von der Papier- und Zellstoffindustrie beschafften Tablets (iPad mit Tastatur und Stift), die künftig von den Berufsschülerinnen und -schülern zum Lernen in der Schule, im Betrieb und Zuhause eingesetzt werden sollen.

Die Neustrukturierung des ersten Schultages durch die Rallye an der Papiermacherschule vermittelt den angehenden Fachkräften der Papierindustrie demnach nicht nur relevantes Wissen rund um das Schulleben in Gernsbach, sondern schafft auch eine positive und aufregende Einführung in ihre schulische Ausbildung. Sie erhalten nicht nur Einblicke in die Schule, sondern auch in die besondere Partnerschaft mit dem Papiermacherzentrum und können erste Kontakte zu anderen Lehrjahren knüpfen. Dieser kreative Ansatz der Informationsvermittlung verspricht eine hoffentlich spannende und lehrreiche Ausbildungszeit an der Papiermacherschule Gernsbach.

 

Christina Merkel, Papiermacherschule Gernsbach

 

Exkursion zur ZELLCHEMING 2023 – ein Novum an der PMS

Vom 20. bis 22.06.2023 öffnete das RheinMain CongressCentrum Wiesbaden seine Tore und konnte 2.647 registrierte Teilnehmer und Teilnehmerinnen, rund 150 Aussteller, Sponsoren und Partnerunternehmen auf der ZELLCHEMING begrüßen.

Unter den Besuchern waren in diesem Jahr erstmalig Schülerinnen und Schüler, sowie das Kollegium der Papiermacherschule Gernsbach.

„Nenne Begriffe, die dir zum Besuch der ZELLCHEMING einfallen.“ – „Innovation, Vielfältigkeit, behind-the-scenes-Gelegenheiten, Umweltschutz, Zukunftsrelevanz, Energieeinsparung, Nachhaltigkeit, Spaß und neues Wissen“ waren einige Antworten der Schülerinnen und Schüler der D1PT5. Denn diese besuchten mit insgesamt ca. 300 weiteren Schülerinnen und Schüler der Papiermacherschule die größte Zellstoff- und Papiermesse. Diese Messe hat sich zu einer internationalen Plattform entwickelt, auf der sich jährlich Forschungseinrichtungen und Fachleute aus der ganzen Welt treffen, um die neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Papier- und Zellstoffbranche zu präsentieren und zu diskutieren.

So war es nur natürlich, dass sich auch die Nachwuchskräfte dieser Branche dort tummelten, um die Gelegenheit zu nutzen, „Kontakte zu knüpfen, potenzielle Arbeitgeber – auch im Ausland – kennenzulernen, neue Technologien, Trends und Best Practices der Branche aus erster Hand, in einem für sie völlig neuen Umfeld, zu erfahren. Dabei waren viele Schülerinnen und Schüler überrascht, „wie vielfältig die Papierbranche doch ist“ und dass es nicht nur die Arbeit an den Papiermaschinen für sie gibt, sondern auch in der Zuliefererbranche, im Bereich Marketing oder der Prozesstechnik, Veredlung und Verarbeitung.

Den Auftakt bildete die Keynote mit Podiumsdiskussion „Kein Bock of 08/15-Jobs – Was die Generation Z wirklich will“ von Felix Behm. Er zeigte auf, „dass die Generation Z sinnstiftende Arbeit verrichten wolle, man ihnen Zwischenziele aufzeigen und positives Feedback geben müsse, sowie das Thema Nachhaltigkeit in den Arbeitsalltag einfließen lassen solle“, damit die zukünftigen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen der Papierindustrie sich eben für jene entschieden und nicht in andere Bereiche abwanderten. Denn trotz der „vielen Fragezeichen, welche die berufliche Zukunft mit sich brächten“, sei die Gen Z – so sind sich auch die Schülerinnen und Schüler einig – an innovativen, sicheren und wirtschaftlich starken Unternehmen interessiert und wolle in der Papierindustrie Fuß fassen.

Im Anschluss an diese Keynote suchten die Schülerinnen und Schüler in Form einer Paper-Rallye unterschiedliche inländische und ausländische Firmen auf, wobei sie an den Ständen von Bellmer, Voith, Valmet, Maintech Europe GmbH, ABB, der Modellfabrik – Papier gGmbH, Röchling Industrial Oepping GmbH & Co. KG, Deublin oder Actemium Cegelec West GmbH Fragen stellen konnten und kompetente Experten als Ansprechpartner fanden.

Auf die Frage „ob ein Besuch im nächsten Lehrjahr sinnvoll wäre“ fielen die Antworten mehr als eindeutig aus: „Ja ich würde gerne wieder dahin, es war ein tolles Erlebnis“, „ja auf jeden Fall“, „unbedingt, dann kann man sich noch weiter informieren, weitere Kontakte knüpfen und sein Wissen erweitern“, „liebend gern!“ Einer Schulexkursion sollte also auch im nächsten Jahr nichts im Wege stehen, die Schülerinnen und Schüler würden sich auf jeden Fall freuen!

Franziska Reinhard, Papiermacherschule Gernsbach

 

Verabschiedung von 53 Meisterschülern am 28. Juli 2023

Am vergangenen Freitag verabschiedete Schulleiter Herr Matthias Walter die Absolventen der Meisterausbildungskurse der Fachrichtungen Papiererzeugung und Papier- und Kunststoffverarbeitung

„Wir haben es geschafft!“

Am vergangenen Freitag verabschiedete Schulleiter Herr Matthias Walter die Absolventen der Meisterausbildungskurse der Fachrichtungen Papiererzeugung und Papier- und Kunststoffverarbeitung im Pavillon des Schulzentrums in Gernsbach. Gemeinsam mit David Oster, Abteilungsleiter der Fachschule, wurden die Meisterbriefe und Zeugnisse ausgehändigt. Die musikalische Untermalung erfolgte durch die Musikschule Murgtal. Diese Veranstaltung markierte den erfolgreichen Abschluss einer anspruchsvollen und intensiven Weiterqualifizierungsphase.

Herr Walter würdigte die erbrachte Leistung als einen wichtigen Meilenstein im beruflichen Werdegang und ermutigte die Absolventen Schlüsselrollen im Vorantreiben der Branche und der Entwicklung innovativer Lösungen einzunehmen. Außerdem betonte er die große organisatorische Herausforderung, Familie und Weiterbildung miteinander zu vereinbaren, sowie den zweijährigen Wechsel zwischen Schule und Arbeit, die die Teilzeitmeisterschüler vollzogen haben. Passend zur Besonderheit des erlangten Meistertitels zitierte er aus dem „Papiermacherlied“ aus den 1960ern: „Wir sind Papiermacher, bekannt im ganzen Land. Wir sind Papiermacher, mit Herz und Hand“. Als Abschluss seiner Begrüßung zollte Herr Walter der außergewöhnlichen Wertschätzung der Absolventen gegenüber dem Kollegium seinen Respekt, welche durch Herzlichkeit und gegenseitiger Sympathie offensichtlich wurde: „Wir behalten Sie in positiver Erinnerung“.

Die erste von drei Ansprachen erfolgte durch die Geschäftsführerin des Fördervereins des Papierzentrums Gernsbach Frau Iris Bienert, welche den Absolventen zum erfolgreichen Abschluss zum Industriemeister gratulierte und gleichzeitig dazu aufrief, gute Vorgesetzte zu werden, denn auch die Papierindustrie stehe vor den großen Herausforderungen des Fach- und Arbeitskräftemangels sowie der Energiekrise. Die Generation Z sei anspruchsvoll, weshalb sie dazu aufrief, gemeinsam Lösungen zu finden, denn „der Mensch kommt immer zuerst“. Letztlich lobte Frau Bienert die guten Lehr- und Lernvoraussetzungen des Schulzentrums Papiertechnik, welches täglich 500 Gäste betreut.

Ein weiterer Gratulant, Herr Rudi Ewert, Vertreter der Vereinigung Gernsbacher Papiermacher (VGP), lobte die Meisterschüler „Sie können stolz auf sich und Ihren Meistertitel sein“ und verwies indes auf die Vorbildfunktion, die mit dem Begriff Meister einhergeht. Auch er benannte die Transformationen und Probleme der derzeitigen Industrie, alles werde anders sein als zuvor, weshalb es nun Aufgabe der neuen Industriemeister sei, Netzwerke aufzubauen, Kontakte zu pflegen und gemeinsam an Strategien zu arbeiten.

In seiner Rede als Vertreter der Meisterschüler klang Herr Marc Müller etwas erschöpft, aber glücklich: „Wir haben es geschafft!“. Er machte auf den Start mit unterschiedlichen Voraussetzungen deutlich und beschrieb die Entwicklung, die er und viele seiner Mitschüler vollzogen haben. Ein besonderer Dank galt neben dem an die Lehrkräfte, Frau Prechl und ihrem Team, welche für die Unterkunft und Verpflegung verantwortlich war. Die Meisterschüler erhielten laut Herrn Müller Unterstützung von allen Seiten.

Besondere Leistungen wurden mit dem Gernsbacher Meisterbecher für die besten Zeugnisschnitte an Nils Schmidt (DS Smith Paper, Witzenhausen), Lydia Klinger, Nils Vogler (Koehler Kehl GmbH, Kehl), Fabian Müller (Weig Holding, Mayen), Patrick Stoschek (Carl Macher, Brunnenthal) und Fabian Forcher (Eurowell, Wörth) überreicht. Der VGP-Preis für die beste Projektarbeit erhielt Herr Heinz Büter (UPM Nordland, Dörpen) für den Bereich der Papier- und Kunststoffverarbeiter und Herr Mirco Krzykowski (WEPA, Arnsberg) für den der Papiererzeugung.

Die frisch gebackenen Gernsbacher Papiermeister sind nun bestens gerüstet, sich den wachsenden Hindernissen anzunehmen, um nachhaltige Lösungen für die Papier- und Kunststoffindustrie zu entwickeln und sie so in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

 

Juli 2023

Christina Merkel

Theaterbesuch der Berufskollegklassen

Am Abend des 18.07.2022 besuchten die beiden Berufskollegklassen des ersten und zweiten Lehrjahres das Theaterstück „Corpus Delicti“ im Badischen Staatstheater Karlsruhe.

Die insgesamt 37 Schülerinnen und Schüler fuhren begleitet von zwei Lehrerinnen, Frau Merkel und Frau Leonhardt, mit dem Bus nach Karlsruhe. Die Gruppe verfolgte trotz erschwerter Bedingungen aufmerksam das Stück – es herrschten an diesem Sommerabend über 30 Grad.

„Corpus Delicti“ ist eine Dystopie von Julie Zeh, die unsere Gesellschaft in der Zukunft als eine Art Gesundheitsdiktatur beschreibt, in der die Menschen gezwungen sind, ihre Gesundheit in die Hand des Staates zu geben. Der Staat überwacht nicht nur die Vitalwerte seiner Bürger, sondern kann sie durch verschiedene Mittel auch dazu zwingen, bestimmte Gesundheitsmaßnahmen zu ergreifen. Dieser vermeintliche Schutz stellt sich im Laufe der zwei Stunden als fehlerhaft und angreifbar heraus. Im Kern thematisiert das Stück die Frage nach dem Verhältnis zwischen Staat und Bürger sowie nach dem Vorrang der Freiheit des Individuums gegenüber dem Zusammenhalt der  Gesellschaft als Kollektiv. 

Den Schülerinnen und Schülern gefiel der Theaterbesuch nach eigener Angabe „überraschend gut“. Die Performance der Schauspielerinnen und Schauspieler hat sie besonders beeindruckt: nicht nur das körperliche Durchhalten bei der starken Hitze, sondern auch das auswendige Vortragen der langen und anspruchsvollen Texte. Außerdem lobten die Auszubildenden die abwechslungsreiche Abendgestaltung im Gegensatz zum Schul- und Internatsalltag.

Am Ende des langen Tages äußerten viele den Wunsch, im nächsten Schuljahr erneut ein Theaterstück zu besuchen – alles in allem eine gelungene Exkursion.

 

Leah Leonhardt & Klasse 3BKDP1

Exkursion zur BASF in Ludwigshafen

Im Rahmen einer Exkursion am 07.07.2022, bestehend aus den Berufskollegklassen des ersten und zweiten Ausbildungsjahres sowie in Begleitung von Dr. Heck und Frau Leonhardt, durften wir spannende Einblicke in das größte Chemieareal der Welt bekommen.

Wir hatten eine Vorahnung, dass dieser Standort riesig ist. So richtig bewusst wurde es einem aber erst, als die Werksbesichtigung mit dem Bus anfing: 10 km² Werksfläche, 330 km Schienen- und Straßennetz, 2000 Gebäude und 200 Anlagen sowie mehr als 38.000 Mitarbeiter machen diesen Standort aus - wohlgemerkt, dass dies ein einzelner Standort ist! Es ist verständlich, dass wir uns in 1,5 h Werksbesichtigung nicht alles genau ansehen konnten, weil es schlichtweg zu viel zu sehen gibt. Deswegen sind wir an den meisten Anlagen nur vorbeigefahren und haben Blicke von außen darauf geworfen. Genauer erklärt wurde uns die Ammoniak-Synthese-Anlage und das dazugehörige Haber-Bosch-Verfahren. An die Anlage sind wir näher herangetreten und mit jeder Treppe wurde es wärmer, für uns Papiermacher nichts, was uns zu schaffen macht, aber nichtsdestotrotz, von den 450 ° C im Inneren der Anlage spürt man viel Wärmeenergie, die nach außen gelangt. Energie ist auch ein gutes Stichwort, denn die rapide steigenden Gaspreise machen dem BASF-Standort zu schaffen. Der Energieverbrauch der BASF Ludwigshafen beträgt nämlich 1% des gesamten Energieverbrauchs der Bundesrepublik Deutschland.

Nach der Werksbesichtigung wurden wir im hauseigenen Museum herumgeführt und durften uns frei alles ansehen, ebenfalls 1,5 h lang. Dabei gab es viel Verschiedenes zu entdecken, da die BASF unglaublich viele unterschiedliche Produkte herstellt und verkauft. Ein paar Produkte wurden uns auch à la Chemieunterricht vorgeführt.

Es war ein beeindruckender Tag, wenngleich man trotz kommentierter Rundführung nicht immer wusste, was man gerade genau sieht, der komplexe und große Aufbau dieser vielen Anlagen ist spektakulär. Eine Besichtigung ist daher wirklich empfehlenswert!

 

Christopher Frank (BK2)

Papiertechnologen im Badischen Staatstheater Karlsruhe

Am Dienstag, dem 24. Mai 2022 besuchten 26 Schülerinnen und Schüler der Papiermacherschule Gernsbach eine Aufführung des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe.

An der Exkursion nahmen Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen und Ausbildungsjahren teil. Der Theaterbesuch wurde von Frau Leonhardt, einer Lehrerin der Papiermacherschule,  organisiert, die im Deutschunterricht darauf aufmerksam geworden war, dass einige Schülerinnen und Schüler Interesse daran hatten, an solch einer Abendveranstaltung teilzunehmen. Das Stück „ANTARKTIKA – WHITE OUT“ wurde folglich von den Schülerinnen und Schülern ausgewählt. Es behandelt ein historisches Ereignis: die wettkampfartige Reise zum Südpol der beiden Polarforscher Roald Amundsen und Robert Falcon Scott im Jahr 1912.

Aufgrund der durchweg positiven Resonanz der Schülerinnen und Schüler werden zukünftig sicherlich weitere Theaterbesuche von der Papiermacherschule Gernsbach aus organisiert werden. Für einige Papiertechnologinnen und Papiertechnologen war es der erste Theaterbesuch in ihrem Leben, aber wahrscheinlich nicht der letzte.

 

Autor: Artem Zolin, zweites Ausbildungsjahr